Vielleicht fragst du dich, wie mein Arbeitstag aussieht und was in meiner Praxis in 1160 Wien passiert, wenn gerade kein Kunde da ist. Hier kommt ein Blick durchs Schlüsselloch, damit du mich und meine Arbeit besser kennenlernen kannst!
Vorbereitung
Mein erster Gedanke beim Aufwachen: Heute ist wieder Praxis-Tag.
Ich freu mich riesig. Nicht nur, weil es für mich eine unbeschreibliche Erfüllung ist, mit Kunden arbeiten zu dürfen. Sondern auch, weil alles noch so neu und frisch ist.
Ich bin erst seit ein paar Wochen in der neuen Praxis in 1160 Wien. Sie ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar einen Häuserblock von der U3 Station Ottakring entfernt am Stillfriedplatz.
So, schnell zusammenpacken, was ich nicht in der Praxis lassen kann: Schlüssel, Laptop und mein Frühstück und los geht’s!
In der Praxis
Als ich die Praxis betrete, schaltet mein Gehirn sofort auf Arbeitsmodus um. Ich merke, wie ich ruhig werde und meine privaten Gedanken auf einen Schlag Pause machen.
Wie vermutet ist meine Kollegin noch nicht da. Es ist noch sehr früh, sie startet am Montag erst später. Insgesamt gibt es in der Praxis vier Psychotherapeutinnen und mich, die die beiden Räume jeweils tageweise nutzen.
Ich mache einen kleinen Rundgang, um zu schauen ob alles sauber und WC-Papier und Handtücher ausreichend vorhanden sind. Dann nehm ich gleich die Wasserkaraffe und zwei Gläser mit in meinen Raum. Hier brauchts immer eine kleine Adaption an meine Arbeitsweise.
Die Praxis ist eigentlich auf Psychotherapeutinnen ausgerichtet mit Couch und einem Lehnstuhl. Als Coach arbeite ich aber lieber an einem Tisch mit meinen Kunden, da ich gerne mit Moderationskarten und anderen Hilfsmitteln Zusammenhänge sichtbar mache. Also Tisch verschieben, zweiten Stuhl dazu. Zettel und Stift bereit legen, falls die Kunden etwas notieren wollen.
Und dann ist es auch schon fünf vor Start und es läutet an der Türe.
Mein erster Kunde heute kommt mit einem Business-Thema. Ich arbeite sehr gerne an beruflichen Themen, ob es nun um Konflikte oder Entscheidungen im Job geht, um die Neuausrichtung von Unternehmen oder sogar einer kompletten beruflichen Neuorientierung.
Das Berufsleben ist nun mal ein großer Baustein unserer Lebenszufriedenheit. Daher kommen viele Kunden mit Themen aus diesem Bereich, um dort wieder Ordnung und eine Zukunftsperspektive zu bekommen.
Während der Gesprächseinheit bin ich zu 100 Prozent bei meinem Kunden und in seiner Lebenswelt. Meine Meinung und auch gesellschaftliche Normen bleiben draußen. Wir erarbeiten, was ER wirklich will – und da kann ich mit meinen Fragen schon durchaus lästig sein, um sämtliches sollte/würde/könnte abzusprengen und zum Kern vorzudringen – und welche nächsten Schritte nötig sind, um das auch Realität werden zu lassen. Das kann mehrere Einheiten dauern, auch abhängig davon, wie intensiv die Kunden ihr Thema bearbeiten wollen. Ich gebe da nichts vor, sondern respektiere die Grenzen, die ich im Gespräch erkenne.
Zwischendurch
Nach der Stunde fällt mir wieder einmal auf, dass ich nicht müde bin, wie man nach dieser starken Konzentration und Hirnarbeit annehmen könnte, sondern dass ich durch die wahrgenommene Entwicklung sogar mehr Energie habe.
Ich mache die Fenster auf und bring frische Luft und Energie in den Raum.
Die Urlaubszeit und das schöne Wetter machen sich auch bei meiner Buchungslage bemerkbar. Ich bin nicht ausgebucht und hab eine Stunde Zeit für das, was auch noch zu meinem Job gehört. Ich schreibe die Rechnung für den Kunden, notiere ein paar Ideen für meinen Blog, bessere eine Kleinigkeit auf meiner Website aus und arbeite meine Mails ab. Ich freu mich über die Terminanfrage einer Kundin, die vor längerer Zeit eine Beratung bei mir abgeschlossen hat. Denn die schönste Bestätigung für meine Arbeit ist, wenn Menschen wiederkommen, sobald ein neues Problem in ihrem Leben auftaucht und sie darauf vertrauen, dass sie es mit meinen Impulsen lösen können.
Ein paar Minuten hab ich noch Zeit, bevor die nächste Kundin eintrifft. Sie ist zum ersten Mal bei mir und kommt auf Empfehlung. Ich gehe sicherheitshalber nochmal die Punkte meiner Einführungssequenz durch, da sich die durch die neue Praxis etwas verändert hat.
Ich werde der Kundin die Rahmenbedingungen und meine Arbeitsweise erläutern und offene Fragen ihrerseits klären, bevor wir uns anschauen, welches Thema sie im Gedankenstrudel festhält und ihre Lebenszufriedenheit bremst. Wir werden das Thema konkretisieren und erarbeiten, was die Kundin am Ende der Stunde und am Ende der gesamten Beratung erreicht haben möchte. Erfahrungsgemäß kommt es oft schon im Erstgespräch zu mehr Klarheit und der Druck, den das Thema auslöst, kann sich deutlich verringern.
Danach
Am Ende des Tages mach ich meine Abschlussroutine, um die Themen meiner Kunden nicht mitzunehmen. Die Fenster werden geschlossen, der Tisch wieder in seine morgendliche Position gebracht, die Gläser in den Geschirrspüler geräumt. Ich achte bewusst darauf, wie ich mich jetzt fühle. Ich fühle mich erfüllt und bestätigt, weil ich merke, dass ich einen Beitrag leisten konnte, dass Kunden zufriedener gegangen als gekommen sind und etwas mitnehmen konnten, das sie weiterbringt.
Der Schritt aus der Praxis ist gleichzeitig der Schritt in mein eigenes Leben hinein. Jetzt darf sich mein Leben wieder um mich und meine Lieben drehen. Ach ja, schnell heim. Ich will mir noch ein Seminar anhören. Da kommt der Wissensjunkie in mir wieder durch 😊
Du willst meine Arbeitsweise kennenlernen? Kontaktiere mich gerne hier!
Alles Liebe, Bettina